Nachsorge im Haus Am Eser 17

Entspannung

Entspannung

Die Ablösephase aus der therapeutischen Gemeinschaft stellt erfahrungsgemäß einen wichtigen und kritischen Abschnitt in der Begleitung dar. Sowohl die soziale als auch die berufliche Wiedereingliederung in einen neuen Lebensbereich müssen gut vorbereitet werden. Ist abzusehen, dass der Gast in der Lage ist, wieder in das soziale und berufliche Leben schrittweise integriert zu werden, kann er im Nachsorgehaus Eser 17 begleitet werden.

In zwei Wohngemeinschaften mit insgesamt sechs Therapieplätzen versorgen sich die Gäste selbständig. Das Haus ist mit einem eigenständigen sozialpädagogischen/ therapeutischen Team als Weiterführung des Hauses Eser 21 zu verstehen. Es stellt damit die letzte Therapiephase von ca. 6-12 Monaten für die Gäste dar. Hier sollen schwerpunktmäßig die Selbständigkeit und Selbstversorgung des einzelnen vertieft und gefestigt werden. Dabei bietet das Haus einen geeigneten Rahmen, in dem Persönlichkeitsprozesse geschützt und begleitet werden sowie die Möglichkeit das, was im Eser 21 erarbeitet wurde, anzuwenden.

Eines der wichtigsten Aspekte ist die Eingliederung in das Berufsleben. Wir sind als Fremdfördermaßnahme der Agentur für Arbeit anerkannt. Die Durchführung von Praktika soll dabei die berufliche Orientierung der Gäste fördern und klären. Die Wahrnehmung persönlicher Stärken und Schwächen, die Erschließung von Interessensgebieten sowie die eigenständige Suche nach Praktikums- bzw. Ausbildungs- oder Studienplätzen ist dabei wichtiger Teil der therapeutischen Arbeit.

Die Gäste erfahren während der Zeit im Haus Hilfe zum Selbstmanagement, um eine eigenständige Lebensführung zu etablieren. Die Fähigkeit zur Bewältigung persönlicher Belange spielt dabei eine ebenso wichtige Rolle wie der Aufbau eines sozialen Netzes oder der Wiedereinstieg ins Berufs- bzw. Ausbildungsleben. Dabei bietet das teilweise verpflichtende Therapieprogramm dem einzelnen Unterstützung und Hilfe an. So ermöglicht das soziale Kompetenztraining Fähigkeiten des einzelnen zu schulen, oder zu erweitern. Erfahrungen in Praktika werden hier reflektiert und Vorstellungsgespräche innerhalb von Rollenspielen trainiert. In der Einzelbegleitung können bereits erworbene Stabilisierungstechniken verhaltenstherapeutisch überprüft, erneuert oder vertieft werden.

Regelmäßige therapeutische Gespräche begleiten die emotionale Reifung des Gastes sowie die Auseinandersetzung mit einzelnen Lebensbereichen. Auch das gemeinsame Leben innerhalb der WGs wird regelmäßig besprochen und organisiert. „Glaube und Sinn“ sowie das Angebot einer morgendlichen Andacht geben dem Gast die Möglichkeit, spirituelle Fragestellungen zu diskutieren oder Impulse für das geistliche Leben zu bekommen.

Nach dem Auszug aus dem Haus 17 sollte das, was der Gast für die selbständige Lebensführung benötigt, gut und individuell passend vorbereitet sein. Dazu gehört in einzelnen Fällen die Klärung einer ambulanten Weiterbegleitung.