Unruhig ist unser Herz,
bis es ruht in Dir
Augustinus

Liebe Eserfreunde,

diesmal schreibe ich Euch diese Advents- und Weihnachtsgrüße direkt aus dem Heiligen Land. Ich kann mit einigen Eser-Mitarbeitern 9 Tage in Israel verbringen und auch an einem Seminar in Jerusalem teilnehmen.

Gerade sitze ich in einem christlichen Haus im arabischen Viertel und mein Blick ist auf dieses Viertel gerichtet. Alle Spannungen zwischen den verschiedenen Religionen liegen in der Luft, das Warten auf den Messias, die Rufe der Muezzins – und dankbar spüre ich IHN und seinen Frieden, den Schalom, in meinem Herzen. Der Friedefürst, Wunderrat, Ewig-Vater aus dem alten Text in Jesaja 9,6 trägt die Herrschaft auf Seiner Schulter, er regiert, auch wenn noch unsichtbar, hinter all den religiösen Kulissen. Es kann Weihnachten werden und der Morgenstern seines Wiederkommens leuchtet immer mehr auf.

Ein Blick zurück in unser Eserjahr – es gibt bedeutende Veränderungen. Mein Mann Gerd hat nach 25 Jahren aus gesundheitlichen Gründen seinen 1. Vorstand im Verein an mich abgetreten, bleibt dem Verein aber als Jurist erhalten und hat natürlich den „Ehrenvorsitz“. Ohne seinen Rückhalt und unentwegten Einsatz hätten wir die Eserarbeit nicht so voran bringen können. Auch Irene Müller hat ihren dritten Vorsitz aus Altersgründen niedergelegt, bleibt aber mit ihrer Weisheit und ihrem Gebet dem Verein erhalten ohne die Last der Vorstandsverantwortung tragen zu müssen. Helmut Paesler bleibt zweiter Vorstand und trägt schwerpunktmäßig die Finanzverantwortung. Neu im Vorstand ist Roland Kieser, der schon seit vielen Jahren als unser kaufmännischer Geschäftsführer tätig ist. Der Verein selbst wurde durch den Beitritt von vier weiteren Mitgliedern verstärkt, was angesichts der wachsenden Arbeit sehr erfreulich ist.

Von der Stadt Augsburg und Wohnungsbaugenossenschaft haben wir inzwischen die feste Zusage für die Vermietung der drei Häuser Am Eser 5, 7 und 9, auch wenn noch nicht alle Fragen geklärt sind. Die Sanierungsarbeiten verzögern sich noch, doch rechnen wir mit einer Fertigstellung im Laufe des kommenden Jahres und sind daher schon feste am Planen. Da Roland Lorenz für die erweiterte Eserarbeit andere Arbeitsbereiche übernehmen soll, werden wir ab Mitte Januar Gabriele Scheidgen für die Arbeitstherapie mit einer halben Stelle einstellen.

Nach fast fünf jähriger Wartezeit konnten wir nun auch am Eser 19 im Erdgeschoss einen kleinen Gruppenraum und ein Büro für mich dazugewinnen und Peter Kettemann muss sich nicht länger ein Büro mit mir teilen. Diese Räume stehen hauptsächlich der ambulanten Arbeit zur Verfügung.

Im vergangenen Sommer konnten wir bei idealem Wetter das Eserfest und den Eserlauf unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister und Sozialreferent Dr. Stefan Kiefer, der unsrer Arbeit freundschaftlich verbunden ist, durchführen. Es wurden ca. 25.000 € „erlaufen“, die wir für verschiedene Investitionen dringend und gut brauchen können. Dankbar sind wir für die vielen Läufer, die sich dafür einsetzten und ihr Bestes gaben.

Höhepunkt des Jahres war wieder der Jahresgottesdienst im September, der diesmal in Ev. St. Ulrich gefeiert wurde. Wir sind dankbar für die freundliche Aufnahme durch die dortige Gemeinde und ihre Pfarrer, für viele Beiträge und besonders für die Predigt von Frau Stadtdekanin Susanne Kasch.

Am 14./15. Juli 2017 feiert der Eser sein 20-jähriges Jubiläum. Es wird ein richtiges Festjahr für uns, mit dem offiziellen Festakt am Freitag und dem Eserlauf mit Eserfest am Samstag. Im Oktober werden wir dann die große Tagung für die Arbeitsgemeinschaft christlicher Lebenshilfen (AcL) in Leitershofen im Exerzitienhaus ausrichten. Unser Thema für diese Tagung heißt: „Gebet als Ressource für Therapeuten, Seelsorger und Klienten“. Da Gebet wirklich ein Schatz in unserer Arbeit ist, können wir in verschiedenen Workshops das Thema mit unseren Mitarbeitern gestalten. Hauptreferent wird Dr. Johannes Hartl vom Augsburger Gebetshaus sein.

Im August ist ganz plötzlich Dr. Konrad Stauss, ehemaliger Chefarzt der Klinik Grönenbach, verstorben, der unsere Arbeit inhaltlich, mit ihrem ganzheitlichem Therapieansatz, sehr unterstützt hat. Körper, Seele und Geist brauchen Zugang zum Geist Gottes. Wenn unser Herz nicht Ruhe und Heimat findet bei IHM, dann greifen alle methodischen Interventionen meist nur kurzfristig. IHN, diesen König aller Könige, feiern wir an Weihnachten, im Warten auf den wiederkommenden Morgenstern. Dass dieser Jesus bei Euch und bei uns Raum findet und die ersehnte innere Ruhe für unsere Herzen schenkt, das wünschen wir uns und Euch. Echte Weihnachtsfreude und Zuversicht für das Neue Jahr 2017, dazu SCHALOM – Frieden, Ruhe und Wohlergehen für den ganzen Menschen.

Vielen Dank für Eure Liebe und Treue zur Eserarbeit, für alle Gebete und auch die immer wieder benötigte finanzielle Unterstützung! Gott segne Euch reich dafür. Wir freuen uns sehr über die Verbundenheit mit Euch und erwarten Euch bei den Feiern in unserem Jubeljahr.

So grüßt Euch im Namen von allen Eserleuten
Eure Friedegard Warkentin mit dem gesamten Eserteam