Darum habe ich mich mit ihm verbündet,
und er hat seine Arme aufgemacht,
und ich bin hineingelaufen
in den Tod Gottes,
der mir Leben gebracht hat.
Jetzt feiere ich.
Ich feiere,
ich stimme die Feier an
auf den Sohn Gottes,
der mich Mensch liebt.

Nach U. Schaffer

Liebe Eser-Freunde,

immer morgens um 8.15 Uhr oder am Mittwoch um 17.00 Uhr oder oft sonst abends, liegt im Eser Musik in der Luft! Mir kommt es immer so vor, als würde das Singen und Spielen durch alle Ritzen unseres Hauses strömen, die Wellen von Angst wegspülen, und die Seelen unserer Gäste und Mitarbeiter von innen her durchstrahlen und wärmen.

Die Anbetung Gottes verändert uns! Wir sehen von uns weg, hin auf den, der uns liebt und erlöst. Der Blick auf das Schwere, das Belastende zieht so nach unten – unser Singen ist wie eine Gegenbewegung der Seele, ein Ausstrecken nach Licht und Leben. Und wenn wir die Worte formen und unser Herz mitschwingt, dann werden traurige Augen leuchtend und verzagte Herzen wieder hoffnungsvoll. Wer singt, kann nicht gleichzeitig verzweifeln!

So kommt durch das Singen Osterfreude zu uns, unseren Gästen, in unser Haus. Wir brauchen das. Schwere Zeiten lagen hinter einigen, die stark von ihren inneren Schmerzen und Wunden niedergedrückt waren, zum Teil überflutet von alten überwältigenden Erfahrungen. Das was zerstört, lag so nah an der Oberfläche, dass der Tod manchen wie eine Erlösung schien. Aber die Entscheidung zum Leben und damit zum Vertrauen liegt bei uns. Wenn wir uns mit dem Auferstandenen verbünden, müssen die dunklen Mächte schweigen. Das zu erleben ist Oster- und Auferstehungszeit.

Seit einem halben Jahr hat Peter Kettemann die Leitung unseres Eserchores übernommen. Lange hatte er gezögert, ob sich das mit seiner Therapeutenrolle vereinbaren lässt, und nun stellen wir alle fest, dass genau das unseren Gästen beim Einlassen auf das Singen Sicherheit und Schutz schenkt.

Vor kurzem konnte unser Chor beim Festakt zu den 15. Aichacher Psychiatrietagen mit Liedern zum Gelingen beitragen. Für uns im Eser war das eine große Ehre und für unsere Gäste eine Würdigung ihrer wunderbaren Begabungen. „Uns scheint es fast, als würden alle musikbegabten Therapiesuchenden bei uns landen, sowohl was die Stimmen als auch die Instrumente anbelangt“, meinte jemand. So ein Reichtum!

Weihnachten ist lange vorbei, aber an den ausverkauften Regalen in der Arbeitstherapie merken wir, wie gut der Verkauf am Weihnachtsmarkt in Gut Mergenthau gelaufen ist. Allen, die uns dort besucht haben, herzlichen Dank.

In unserer Beratungsstelle laufen viele ambulante Kurse mit intensiven Prozessen. Wir warten dringend auf neue Räume im Haus Am Eser 19, um für alle Gruppenangebote wirklich genügend Raum zu haben. In den beiden Supervisionsgruppen entsteht ein immer vertrauensvollerer Austausch sowohl über eigene Betroffenheit als auch in der Begleitung von Ratsuchenden. Sechs Mitarbeiter aus Kontaktpunkt und Eserteam machen gerade eine systemische Beraterausbildung, die 18 Teilnehmer umfasst. Der Eser ist also stark vertreten.

Roland Lorenz, der seit Beginn seines Hierseins in der Cafeleitung vertreten war, ein hervorragender und beliebter Gastgeber, wird nun für einige Zeit pausieren, da er auch durch die Weiterbildung stark beansprucht ist und sowieso im Eser sehr großen und vielfältigen Einsatz leistet. Wir können das gut nachvollziehen, obwohl er eine große Lücke hinterlässt, und danken ihm von Herzen für seinen jahrelangen Einsatz im Cafe.

Wir sind wieder einmal auf der Suche. Zum Einen nach Mitarbeitern in der Cafearbeit, aber auch nach einer weiblichen systemischer Therapeutin, möglichst mit Traumatherapieerfahrung, die in unser Haus und Team passt und den Geist Jesu mit in unsere Arbeit hineinträgt. Wir haben das feste Vertrauen, dass uns Gott die richtige Person finden lässt.

Nach wie vor sind wir von Anfragen überflutet. Für wen sind wir mit unserem Konzept das richtige Therapiehaus? Von wem müssen wir uns trennen, wen durch Krisen tragen, wen ermahnen und wen ermutigen? Fragen, die uns immer wieder bewegen! Wir sind froh, dass wir uns durch die Supervision den Blick von außen gönnen können.

Nun grüßen wir Euch alle mit dem alten Ostergruß: „Der Herr ist auferstanden, Er ist wahrhaftig auferstanden!“ und wünschen Euch, dass Ihr das Osterfest in froher Gemeinschaft feiern könnt und die Osterfreude Euer und unser Leben durchdringt.

Habt von Herzen Dank für Eure treue Unterstützung unserer Arbeit durch Gebet und Spenden. Diese Verbundenheit und das Wissen um Euch stärkt uns ungemein.

Im Namen von allen Esermitarbeiter grüßen Euch
Friedegard und Gerd Warkentin