Liebe Eserfreunde,

da laufen sie, die beiden Männer auf dem Weg nach Emmaus, verwirrt, verzweifelt, suchend. ER ist da, aber sie sehen IHN nicht. Sie hören IHN, aber erkennen IHN nicht. Der Schmerz der Enttäuschung wohnt in ihrer Seele. Ihre Augen sind nach innen gekehrt auf den Schmerz, blind vor Tränen, zerbrochen ist ihre Hoffnung und die Angst hat sie im Griff.

Unsere Enttäuschungen, die zerbrochenen Bilder unserer Vorstellungswelt können uns so besetzen, dass wir nicht sehen und erkennen, dass der Grund unseres Schmerzes sich aufgelöst hat, weil der Auferstandene mit uns auf dem Weg ist.

Denn das für Menschen Unfassbare ist geschehen: ER IST AUFERSTANDEN und LEBT. ER ist mit uns auf dem Weg, aber oft brauchen auch wir Zeit, bis wir die Zeichen erkennen. Er kennt unsere Gebrochenheit, Er hat sich für uns brechen lassen und unsere Bruchstücke passen alle genau in seine Wunden.

Staunend erleben wir das Geheimnis der Begegnung und aus der Begegnung die heilende Verbindung, und dann strömt uns aus seiner Auferstehung Kraft zu, die uns beim Aufstehen hilft. Gebrochen – verbunden – aufgestanden, da ist die Verbindung zu uns Eserleuten, Gästen wie Mitarbeitern. Wir alle haben Brüche erlebt und wissen, wo wir dafür Raum, Herz und heilende Begegnung finden.

Was uns bewegt: Die Eserhäuser sind voll belegt, und es gibt eine lange Warteliste. Für alle, die warten, ist die Zeit manchmal nicht leicht. Wie gut, dass es die ESER-LEBENSRÄUME gibt. Dort können die, die auf ihren Platz warten, schon begleitet werden. Das dritte Haus, Am Eser 9, kann wegen der aufwendigen Sanierung leider erst am 1.9.19 eröffnet werden. Wir nutzen diese Zeit, um als Team zusammen zu wachsen, und freuen uns auf alle, die schon in den Startlöchern sitzen, um endlich einziehen zu können.

Es gibt einige personelle Veränderungen im Team. Leider müssen wir Inge Eder, die sich 20 Jahre im Eser mit Herzblut und Kompetenz als Arbeitstherapeutin eingesetzt hat, in den Ruhestand verabschieden. Das ist ein Einschnitt für uns. Inge und Eser, das gehört in unseren Herzen einfach zusammen, und wir werden ganz sicher auch miteinander verbunden bleiben.

Elke Adams wird dann die Nähstube übernehmen und Ellen Kettemann, die bisher zweimal die Woche in der Küche war, die Hauswirtschaft. Dieser Wechsel ist eine echte Herausforderung für unser Team, die wir aber bestimmt gut meistern werden.

Wir durchlaufen zurzeit einen Supervisionsprozess für alle Abteilungsleiter und den Vorstand und freuen uns, die Früchte davon zu sehen. Gemeinsam überlegen wir, wie wir als wachsende therapeutische Gemeinschaft unser Profil schärfen, fest auf unserer gemeinsamen Glaubensbasis stehen und unserer Spiritualität Ausdruck, Raum und Gestalt geben können. Wir sehen bereits mit Freude, dass dieser Weg unsere gemeinsamen Schätze ans Licht bringt.

Es bedeutet uns sehr viel, gemeinsam das Mahl zu feiern und das Brot miteinander zu brechen, weil wir wissen, dass wir darin Teil am Sterben und an der Auferstehung Jesu haben. Das ist der Boden, auf dem wir stehen. Und mit ansteckender Osterfreude und mit Osterlachen stellen wir uns all den Brüchen und der Zerbrochenheit des Lebens entgegen.

Mit dieser Osterfreude grüßen wir Euch, liebe Eserfreunde, von Herzen. Habt Dank für alle Verbundenheit, alle Unterstützung im Gebet und auch für finanzielle Mittel. Ihr bedeutet uns mehr als Euch vielleicht bewusst ist, denn Ihr baut einen Schutzwall Eurer Liebe um uns, den wir nötig brauchen.
In diesem Sinn Euch allen ein gesegnetes Osterfest!

Eure Friedegard Warkentin mit dem gesamten Eserteam

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