Liebe Eserfreunde,

heute erreicht Euch nur ein kleiner, aber herzlicher ESER-Ostergruß, der an unsere jetzige Situation im Eser angepasst ist. Denn viele Mitarbeiter sind leicht an Corona erkrankt, andere Mitarbeiter in Quarantäne. Corona hat uns richtig erwischt, uns und unsere Gäste. Dabei sind wir sehr dankbar, dass wir so gut über die zwei Jahre Coronazeit gekommen sind. Es ist uns gelungen, dass unsere geimpften und ungeimpften Mitarbeiter in einem guten Miteinander und viel Gottvertrauen, auch vielen Tests, diese Ausnahmesituation bewältigt haben.

Und jetzt kommt Ostern. Wir feiern den Sieg Jesu, seine Auferstehung, der den Tod und alle feindlichen Mächte besiegt hat. Und gleichzeitig sind wir mit dem Krieg in der Ukraine konfrontiert, mit Tod, Angst und vielen traumatisierten Flüchtlingen. In diesem Geschehen liegt so eine Spannung zwischen schmerzlichem Erleben und dennoch dem tiefen Wissen um den Sieg Jesu in unserer Herzensrealität.

Denn jedes Herz ist wie eine Welt im Kleinen. Dort sitzen die Wurzeln von Hass, Neid und Krieg, dem Schmerz von so vielen ungestillten Sehnsüchten, nach Liebe, Vertrauen und allem Guten. Eine Liebe, von der wir intuitiv wissen, dass es sie gibt. Es berührt mich immer wieder neu, dass Gott Mensch wird und uns aus der Gefangenschaft des Sündenfalls auslöst mit seinem eigenen Leben – aus LIEBE. Ja, er hat den Tod besiegt, ist AUFERSTANDEN, deshalb können wir uns aufrichten, aufstehen, feststehen und einen Stand finden, verwurzelt in Seiner Liebe.

Im Eser konnten wir die Coronazeit für tiefere Prozesse in der Herzensschau, der Welt in unserem Inneren nutzen, in Therapie- und Teamprozessen. Kaum zu glauben, aber die Eserarbeit besteht nun schon 25 Jahre! Da ist es gut, Inventur zu machen. Deshalb sind wir gerade dabei alles auf den „Prüfstand“ zu stellen um neu zu entscheiden, was wir erneuern oder verändern müssen und was sich bewährt hat und erhalten bleibt.

Das fordert uns heraus, ist aber sehr gut. So kommt neuer, frischer Wind in unsere Arbeit, denn die Verbindung zu IHM ist nicht nur Glaubens- sondern Beziehungssache. Wir leben in einer Zeit der Kirchenaustritte und gleichzeitig sind Menschen so suchend nach der Wahrheit. Wer Jesus kennt, für den ist es dran, für IHN aufzustehen, im Glauben festzustehen, ja, einen sicheren Stand in der Verankerung bei IHM zu haben. Da ist jeder von uns persönlich gefragt, aber auch wir als Einrichtung ESER 21.

Auch ohne Krieg ist der Tod eine grausame Realität. Auch Mitarbeiter haben zum Teil schwere Verluste durch Todesfälle erlitten, das ist einfach schmerzlich. Das will bewältigt sein und öffnet auch neue Türen für den Schmerz unserer Bewohner. Eine Mitarbeiterin war eine Woche an der Grenze in Polen um bei den traumatisierten Ukrainerinnen und Kindern zu helfen. Für diesen schweren Einsatz konnten wir sie segnen und senden und sie im Gebet begleiten.

Trotz all dem besteht bei uns in den Therapieverläufen weiterhin gute „Normalität“. Zwei Gäste ziehen nun wieder in den Eser 17, einer in die Eser Lebensräume. Neue Gäste kommen und die Warteliste ist lang. Um diese Prozesse gut zu begleiten planen wir eine konzeptionelle Umstrukturierung, das ist eine spannende Sache. Auch neue Mitarbeiter werden gesucht für die Erweiterung der Arbeit. Besonders liegt uns auch das Kinderprojekt am Herzen, da sammelt sich bereits ein Team und bereitet sich vor.

Langsam fassen wir unsere ambulanten Angebote wieder in den Blick, wie Seminare und Gruppen. Wann wir wohl unser Eser-Bistro wieder öffnen können? Offene Fragen! Wir hoffen sehr, dass wir unser 25. Eserfest im Sommer feiern können, aber wir machen es noch von den gegebenen Umständen abhängig und davon ob unsere Herzen bereit sind, angesichts aller Nöte zu feiern. Das werdet Ihr rechtzeitig erfahren.

Inmitten aller Bedrohungen bricht sich weltweit bis in die dunkelsten Ecken bei Christen die Osterfreude Bahn. Auch bei uns im Eser! Die Auferstehung Jesu ist Realität, spürbar in uns und bei uns. Diese Freude wünschen wir uns und Euch von ganzem Herzen. Danke, dass Ihr an uns denkt, für uns betet und uns mit finanziellen Mitteln unterstützt. Das tut einfach gut und Eure Loyalität zu unserer Arbeit bedeutet uns so viel! Gott segne Euch reich!

In diesem Sinn grüßen wir Euch herzlich mit dem alten Ostergruß der frühen Kirche:
Der Herr ist auferstanden, Er ist wahrhaftig auferstanden.

Eure Friedegard Warkentin mit dem gesamten Eserteam

Lesen Sie hier den Freundesbrief Ostern 2022 im pdf-Format.